
FF19 – Turnier in Therwil
16/08/2019
U12 – DOPPELEINSATZ
18/08/2019MATCHBERICHT ZUR ERSTEN HAUPTRUNDE DES SCHWEIZER CUPS
Yorick Tanner & Edgar Hänggi
“Zweimal hintereinander im Schweizer Cup spielen zu dürfen, ist eine tolle Sache” sagt Vereinspräsident Thomas Steinemann nach dem Spiel, und damit bringt er die Gemütslage sowohl der Fans als auch der Vereinsangehörigen gut zum Ausdruck – Niederlage hin oder her. Rein fussballerisch war der Mist heute Abend bald schon geführt. Lugano gab sich schlichtweg keine Blösse gegen die tapfer aufspielende Congeli-Elf. Dass ein 0:5 gegen einen Superligisten aber kein Grund sein muss, nun Trübsal zu blasen, ist den Verantwortlichen aber klar. Dies gilt umso mehr, als dass Congeli gerade in der ersten Halbzeit leidenschaftlich aufspielte und immer wieder zeigte, dass es sich mit der Rolle des Statisten nicht abfinden will.
Augenfällig war dies schon in den ersten Minuten: Congeli startet stark, ist hellwach und kommt in den ersten fünf Minuten zwei, dreimal gefährlich vors Tor. Schon nach zwei Minuten kommt der Eindruck auf, dass eine Sensation im Bereich des Möglichen liegt. Dann aber, nach etwa fünf Minuten Spielzeit, streift ein Kopfball nach einer Ecke von Lugano den Kasten von Congeli-Schlussmann Emre Sahin und fortan findet Lugano nach und nach zu seinem Spiel. Der Druck der Luganesi nimmt stetig zu. Bis zur zwanzigsten Spielminute muss Sahin mehrmals eingreifen. Er tut dies teilweise bravourös – etwa als er einen Prachtsschuss von Aratore aus dem Lattenkreuz fischt – aber letztlich muss auch er sich geschlagen geben: Ein erstes Mal, als Holender einen Elfmeter nach Handspiel verwandelt, ein zweites Mal nachdem Alexander Gerndt einen rasch vorgetragenen Konter für Lugano vollendet.
Dabei brach Congeli nach dem ersten Gegentreffer nicht etwa ein, sondern strebte, ähnlich wie ganz zu Beginn des Spiels, mit Vehemenz und gutem Passspiel nach vorne. Der Lohn für diese Bemühungen sind zwei gute Schussgelegenheiten von der Strafraumgrenze aus; ein Tor resultiert hieraus aber nicht, im Gegenteil: Es war einer dieser an sich gut vorgetragener Congeli-Angriffe, welcher dem Konter zum 0:2 vorausging. In der Folge bleibt Lugano stets gefährlich; immer wieder gelingt es den Gästen, die Congeli-Abwehr in Bedrängnis zu bringen. Gerade auch nach Eckbällen macht sich der mehrfache Klassenunterschied zwischen den beiden Teams bemerkbar. Mit solidarischer Abwehrarbeit und etwas Glück gelingt es Congeli aber, einen weiteren Gegentreffer vor der Pause zu verhindern. Insgesamt gibt dieser Zwischenstand die Kräfteverhältnisse gut wieder, wenngleich Congeli für sein beherztes Auftreten und die teils sehenswerten Kombinationen im Angriffsdrittel einen Treffer verdient gehabt hätte.
Die Geschichte der zweiten Hälfte ist rasch erzählt, denn was sich bereits im ersten Durchgang abgezeichnet hatte, bestätigt sich nun: Es gelingt den Luganesi mehr und mehr, ihr Plus an Erfahrung und ihre fussballerische Klasse auf den Platz zu bringen und so den Druck auf die Congeli-Abwehr weiter zu erhöhen. Zugleich vermag es Congeli kaum noch, selbst in den Angriff zu gelangen und so für Entlastung zu sorgen, wie dies in der ersten Hälfte immer wieder der Fall war. Das ermöglicht es zwar dem Congeli-Schlussmann Sahin, sich weiterhin mit tollen Paraden auszuzeichnen, aber gegen die spielfreudigen und gerade auch nach Eckbällen brandgefährlichen Gäste kann auch er weitere Gegentreffer nicht verhindern. Zum Schluss zeigt die Anzeigetafel 0:5, und damit bildet sie den Spielverlauf alles in allem ziemlich adäquat ab.
“Dieses Spiel sollten wir weitestgehend isoliert vom Meisterschaftsbetrieb betrachten”, erklärte der Sportchef Willy Schmid vor dem Spiel auf die Frage, ob die Affiche gegen den Superligisten aus dem Tessin es zulasse, Rückschlüsse auf den Alltag in der 2. Liga Regional zu ziehen. Der Helvetia Schweizer Cup ist gewissermassen das Sahnehäubchen im Fussball-Alltag, das Spiel gegen den Superligisten für alle Beteiligten eine wenn nicht einmalige, so doch aussergewöhnliche Erfahrung. Am Dienstag aber gehts weiter gegen Möhlin und es sind eben diese Spiele, die Congeli gewinnen muss, wenn die Saisonziele erreicht werden sollen. “Natürlich hätten wir gerne ein Tor geschossen”, sagt Towart Emre Sahin, heute zweifellos einer der Hauptakteure aufseiten Congelis, nach dem Spiel. Und auch wenn Sportchef Schmid noch betonte, dass ein solche Cupspiel nicht zu vergleichen sei mit dem regulären Ligabetrieb, so glaubt zumindest Sahin, dass das heutige Spiel Mut geben könne für die anstehenden Aufgaben: “Wir haben trotz Niederlage viele positive Erfahrungen für die nun anstehenden Aufgaben gemacht, ich blicke zuversichtlich nach vorne”, so der junge Torwart. Ähnlich klingt es auch beim Trainer Nikola Marunic: “Ich ziehe ein positives Fazit, auch wenn wir kein Tor geschossen haben. Für uns war es ein schöner Abend.” Zufriedene Gesichter allenthalben also.