SCHWEIZER CUP: CONGELI – SERVETTE FC
08/09/2021Statement des FC Concordia Basel betreffend Catering / Geldforderung FC Basel
07/10/2021sensationell
Yorick Tanner
Die Affiche an diesem Freitagabend im LA Stadtion auf der Brügglinger Ebene ist so klassisch wie reizvoll: 2. Liga interregional gegen Super League, ambitionierter Vertreter des Regionalfussballs und Ausbildungsclub für unzählige Nachwuchsfussballerinnen und -fussballer aus der Nordwestschweiz gegen Traditionsclub und und 17-fachen Schweizer Meister aus Genf. Mit Servette also hat Concordia Basel also mal wieder eine Grösse des Schweizer Fussballs zu Gast und wie es bei solchen Cup-Konstellationen immer der Fall ist, steht die Frage im Raum: Geht hier was für den Aussenseiter?
Yves Winkler, Sportchef des FC Concordia, jedenfalls ist Realist genug um kurz vor Spielbeginn festzuhalten: “Echte Siegchancen rechne ich mir nicht aus, aber trotzdem: Wir hoffen auf einen Lucky Punch”. So ähnlich sehen es wohl auch – abgesehen vom angereisten Servette-Fanblock - die allermeisten der knapp 1000 anwesenden Zuschauerinnen und Zuschauer: Die Gelegenheit, mitzuverfolgen, wie sich Congeli mit dieser Grösse des Schweizer Fussballs misst, ist Anlass genug für einen Stadionbesuch, und irgendwo schlummert auch die Hoffnung, den Grossen zu ärgern, das Spiel lange offen zu halten und vielleicht, wer weiss, sogar den ‘Lucky Punch’ setzen zu können.
Nach 45 Spielminuten lebt auf den Rängen die Hoffnung an eine solche Sensation weiter. Dies bringt auch Congeli-Präsident Thomas Steinemann zum Ausdruck, welcher in der Halbzeitpause an das Stadionmikrofon tritt, als guter Gastgeber die angereisten Servette-Fans freundlich begrüsst und es sich doch nicht nehmen lässt, eine kleine Spitze in diese Richtung zu platzieren: “Wir wünschen euch schon jetzt eine gute Heimfahrt. Leider für euch, liebe Servettiens, werden wir heute gewinnen”, erklärt er auf Französisch. Diese Aussage war zu diesem Zeitpunkt zwar mutig, zweifellos auch getragen von einer guten Portion Hoffnung, aber keinesfalls verrückt – denn was die Congeli-Spieler bis zu diesem Zeitpunkt auf dem Rasen gezeigt haben, war grosses Kino: Das Heimteam verteidigte das eigene Tor leidenschaftlich und suchte bei passenden Gelegenheiten mutig, schnörkellos und gekonnt die Offensive. Der 1:1-Gleichstand zur Pause war verdient, ja es hätte – eingedenk des Lattentreffers des Torschützen zum Ausgleich, Manuel Alessio, durchaus auch eine Pausenführung für das Heimteam sein können.
Die Hoffnung jedenfalls war mit Händen greifbar, und obschon es Servette schon kurz nach Wiederbeginn das Tor zur neuerlichen Führung gelang, änderte sich auf dem Geschehen auf dem Platz wenig: Trotz sichtbaren Vorteilen für die Gäste aus Genf in puncto Technik und Physis spielte Congeli auch in der zweiten Halbzeit auf Augenhöhe, war aufsässig, hochkonzentriert und blieb weiterhin ein äusserst unangenehmer Gegner. Die Servettiens verbrachten, das sah auch der auf der Tribüne anwesende Philippe Senderos, Ex-Nationalmannschafts-, Arsenal- und Servette-Spieler, keinen geruhsamen Abend – und in der 75. Spielminute, da wäre die Hoffnung wohl in Euphorie umgeschlagen, wenn es Mergim Ahmeti gelungen wäre, eine schöne Hereingabe von Giovani Yapi mit einem Torerfolg zu veredeln.
Dass stattdessen in der Schlussphase die Servettiens zwei weitere zum 1:4-Endstand erzielten, änderte aber nichts daran, dass der FC Concordia trotz ausgebliebenem Lucky Punch diesen Abend als grossen Erfolg verbuchen können. Und als nach dem Schlusspfiff sich die Congeli-Spieler zu ihren Familien, Freundinnen und Angehörigen auf der Tribüne begaben, ihnen vom auf dem Platz erlebten berichteten und das verdiente Lob für die gezeigte Leistung abholten, da zeigte sich auch Congeli-Cheftrainer Nicola Marunic stolz über das Gezeigte: “Ich darf meinem Team ein riesengrosses Lob aussprechen. Wir haben den Gegner stark gefordert und waren, was die Mentalität anbelangt, fast schon auf Super League-Nivau”.
HOPP CONGELI….